Wir sind mal wieder (wie so oft in diesem Urlaub) früh wach. Ein kurzer Blick aus dem Wohnmobil lässt auf schönes Wetter hoffen.
Während Iris das Teewasser aufsetzt, schnappe ich mir den Fotoapparat um eine Aufnahme der Berge am frühen Morgen zu machen.
Blauer Himmel, kaum Wolken und die Sonne beginnt hinter den
Bergen aufzugehen.
Wir sind dann schon sehr früh zum Gletscher gefahren und waren tatsächlich die ersten auf dem Parkplatz - von den an den Attraktionen immer in grossen Massen auftretenden Japaner, nix zu sehen.
Dsa war dann schon recht schwierig bei den wechselhaften Lichtverhältnissen ein gutes Bild hin zu bekommen. Unten am Gletscher und im Tal noch keine Sonne oben auf den schneebedeckten Gipfeln gleißendes Licht - nun ja - ich habe schon bessere Bilder gemacht aber das war echt schwierig.
Wir sind immer wieder fasziniert von den verschiedenen Farnarten die es hier gibt - unterschiedlichste Sorten, Farben, Formen und vor allen Dingen auch Wuchshöhen.
Einen kleinen Farnableger habe wir dann mit nach Hause genommen - mal sehen ob das was wird - wäre schön - eine Erinnerung an unsere Neuseelandreise.
Wir fahren weiter auf dem SH6 Richtung Norden. An einem kleinen See halten wir für eine Kaffeepause an - im seichten Uferwasser sehe ich 3 große brown trouts kreisen. Ruck zuck die Fliegenrute raus, Trockenfliege an's Seil und auf in den Kampf aber die Biester beissen auf nichts!! Durch meine werferischen Darbietungen locke ich natürlich noch andere Leute an, die doch sehr interessiert sind was ich denn da so treibe.
Also sieht ja schon gut aus - und ich glaube seit Brad Pitt in "Aus der Mitte entspringt ein Fluß" erst einmal das Fliegenfischen so richtig interessant gemacht hat - denken die meisten Leute auch nicht mehr das sich da ein Masochist auspeitscht :) wenn man mit der Fliegnrute fischt!
Also um es vorweg zunehmen - nix ging - vielleicht war auch der Kollege der sich die Flügel trocknete daran schuld. Also gibt es diese allesfressenden Kormorane hier auch!
Wir kommen durch die Goldgräberstadt Ross wo man auch noch für die Touri's die Möglichkeit zum "Gold panning" (Goldwaschen) geschaffen hat - ausserdem gibt es ein interessantes Freilichtmuseum in dem einem die Goldgräberzeit richtig gut nahe gebracht wird.
In Ross wurde auch der legendäre, größte Nugget von Neusseland gefunden. Das Ding war wohl mehrere Kilo's schwer (hab's leider vergessen wie schwer) aber er ist wohl so schwer gewesen, dass man ihn als Türstopper verwendet hatte.
Der Nugget wurde dann der Königin von England von den treuen Untertanen aus Neusseland geschenkt.
Es wird mal wieder Zeit unsere "Vorräte" aufzufrischen. Im Ort gibt es einen tollen New World Supermarkt in dem wir uns erst einmal eindecken mit allem was benötigt wird.
Im Ort selbst gibt es auch ein Kiwi Lookout - na ja, genau gegenüber dem Supermarkt mitten in der Stadt ist es wohl so eine Sache mit Natur und so.
Wir wollen uns das dann doch nicht antun, und fahren raus an das Meer und futtern was. Draussen ist mittlerweile ein so starker Wind das wir in unserem Wohnmobil sitzen bleiben und was essen (das gibt heute abend garantiert wieder Regen) - ist eigentlich die letzten Tage immer so, dass nach dem starken Wind dann gegen Abend der Regen kommt.
Von der Küste aus ist es schon beeindruckend diese wahnsinnig breite Brücke zu sehen - übrigens auch wieder eine Einspurbrücke die hat aber wenigstens 2 - 3 pull outs für den Begegnungsverkehr.
Wir entscheiden uns dann von der Küstenstrasse abzuweichen um noch einmal einen Schlenker zum Lake Brunner zu machen.
Tja und dann treffen wir auf die bisher interessanteste Brücke. Einspurige Fahrbahnführung, Gewichtsbeschränkung und gleichzeitig auch noch Eisenbahnbrücke für die Eisenbahn die an der Westküste entlang geht.
Wir fahren Richtung Kumara und biegen dann auf eine kleine Nebenstrasse, teilweise gravel road (Schotterstrasse) ab.
Ich hoffe, dass am Lake Brunner mittlerweile die Überschwemmungen zurück gegangen sind und ich vielleicht ein wenig angeln kann und etwas für unser abendliches Grillen beisteuern kann.
Die Fahrerei auf der gravel road ist ziemlich anstrengend und ermüdend. Als die Strasse dann direkt an den See führt und ich zudem auch noch einen Fisch in einer Bucht aus dem Wasser springen sehe ist ..... Pause angesagt.
Iris setzt einen Kaffee auf und ich montiere mir an die Spinnrute einen schwarz/goldenen Spinner. Und glaubt es oder nicht nach dem, vierten Wurf packt ein Fisch zu - und kein schlechter - er tobt wie verrückt und ich habe meine Probleme den zu bändigen.
Iris schiesst sofort ein paar Bilder vom Drill (was auch gut ist, dazu gleich mehr). Der Drilling hat genau im Maulwinkel gefasst und es ist eine ca. 70 cm große und geschätzte 3 Kilo schwere Bachforelle. Die sieht richtig klasse aus, ganz golden mit den schönen roten Tupfen.
Die Landung gestaltet sich schwierig weil ich keinen Kescher draussen habe und probiere den Fisch mit der Hand zu landen. Das wiederum birgt auch so seine Gefahr weil 2 der 3 Drillinge frei sind und ich mich noch gut daran erinnern kann wie ich einen Drilling in meinem Finger hatte - das muss nicht noch einmal sein.
Tja und dann passiert leider das was sich schon andeutet, der Fisch reisst sich los - liegt erst noch ermatted vom Drill im Wasser und scheisst dann sofort in die Tiefe. Sch.....
Nun ja, auf der anderen Seite hatte ich sowie vor den wieder in sein Element zu entlassen - ärgerlich aber ein Top Erlebnis. Der Tag ist, aus anglerischer Sicht, gerettet!
Der starke Wind peitscht die Wellen an die Küstenlinie - wir halten trotzdem an dem einen oder anderen Lookout um Fotos zu machen und zu filmen.
Die Filmerei gestaltet sich für Iris schwierig. Zum einen kommt Sie bei dem starken Wind ganz schön in's wackeln und zum anderen werden beim späteren betrachten sicherlich starke Windgeräusche zu hören sein.
So und zum Abschluss an diesem Tag der obligatorische Regen der uns aber dann auch noch einen wunderschönen Regenbogen an den Himmel über den Campground malt!